Rezension: Unter dem Zelt der Sterne

by - August 22, 2019



Titel: Unter dem Zelt der Sterne
Autor/in: Jenn Bennett
Übersetzer/in: Claudia Max
Verlag: Carlsen
Genre: Jugendbuch
ISBN: 978-551-58398-7
Seitenzahl: 400
Preis: 15,00€ [D], 15,50€ [A]; 10,99€ (eBook)

INHALT:
Früher waren Zorie und Lennon beste Freunde - und kurze Zeit sogar mehr als das.
Doch seit der Homecoming-Party letztes Jahr herrscht zwischen ihnen Funkstille, und auch ihre Familien haben sich nichts mehr zu sagen. Dann wird ein Campingtrip mit Freunden zum Desaster und Zorie strandet in der Wildnis. Zusammen mit dem Jungen, der ihr das Herz gebrochen hat: Lennon. Auf sich allein gestellt und ohne die Möglichkeit, einander aus dem Weg zu gehen, kommen endlich all ihre Gefühle zum Vorschein. Aber haben Zorie und Lennon den Mut, einen Neuanffang zu wagen?

MEINE MEINUNG:
„Unter dem Zelt der Sterne“ wird durchgehend aus der Sicht der Protagonistin, also Zorie, erzählt. Diese war mir direkt ab der ersten Seite sympathisch, weil sie die Dinge nicht nur von außen betrachtet, sondern in allem einen tieferen Sinn entdeckt und mich in vielen ihrer Züge an mich selbst erinnert hat. Zorie hat zum Beispiel ein ziemlich großes Problem mit ihrem Vater und liebt ihre Mutter viel mehr, obwohl sie nicht ihr eigenes Kind ist, weil ihre leibliche Mutter gestorben ist, als sie erst 8 Jahre alt war. 

Lennon war ein ziemlich außergewöhnlicher Charakter, obwohl auch Zorie in meinen Augen nicht das typische Mädchen war, das man aus Jugendbüchern so kennt. Das Besondere seiner Person liegt aber eher darin, wie er aufgewachsen ist und wie sich deswegen seine Persönlichkeit entwickelt hat. Er hat nämlich nicht, wie es normalerweise üblich ist, eine Mutter und einen Vater, sondern gleich zwei Mütter, die er auch seine Eltern nennt und beide gleich stellt. Das war für mich zugegebenermaßen am Anfang ziemliches Neuland, weil ich mich zuvor noch nie damit auseinander gesetzt habe und mir auch nichts darunter vorstellen konnte, aber ich fand es wirklich toll, mal einen Einblick in eine solche Familie zu bekommen und es war schön zu sehen, dass das Zusammenleben auch so gut funktionieren kann, obwohl manche Menschen wie Zories Vater überhaupt nicht damit einverstanden waren. 

Eine weitere Besonderheit an
dem Buch ist auch, dass die Familien von Zorie und Lennon sehr in den Vordergrund gerückt und ziemlich in die Geschichte involviert waren. Dadurch entstanden zwar auch ziemlich viele Probleme und Konflikte, aber mir hat es dennoch recht gut gefallen, da es einfach mal was anderes war und weil in Jugendbüchern die Eltern der Protagonisten sonst keine allzu große Rolle spielen. Gerade deswegen fand ich es aber auch so schön zu sehen, wie es in ihrem Umfeld aussieht.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, wobei ich sagen muss, dass sich die erste Hälfte des Buches sehr in die Länge gezogen hat, weil alles, was darin passiert ist, schon im Klappentext beschrieben wurde und es deswegen leider mit der Zeit einfach recht uninteressant wurde. Nichtsdestotrotz habe ich auch die ersten 200 Seiten ziemlich schnell gelesen, wie ich immer die Hoffnung hatte, dass so bald wie möglich endlich etwas spannendes passiert. Der zweite Teil der Geschichte wurde dann auch zunehmend besser und ich habe mich sehr über die Entwicklung zwischen Zorie und Lennon gefreut und auch zu sehen, was hinter dem seltsamen Verhalten der letzten Monaten von Lennon steckt. Das Buch wurde auch mit der Zeit immer tiefgründiger und hat nicht mehr nur an die Oberfläche gekratzt, so wie es zu Beginn des Buches oftmals der Fall war. Das einzige, das ich etwas störend fand, war das ewige Hin und Her zwischen den beiden. 

Der Schreibstil der Autorin hat mir auch sehr gut gefallen und ich konnte das Buch dann ab der zweiten Hälfte fast nicht mehr aus der Hand legen. 


FAZIT:
Ich mochte die Geschichte von Zorie und Lennon wirklich gerne, vorallem weil sie mir auf mache Dinge nochmal einen neuen Blickwinkel verschafft hat. Allerdings hätte der erste Teil ruhig ein bisschen kürzer und der hintere etwas länger sein können. Ich kann euch das Buch dennoch guten Gewissens empfehlen, weil es eine schöne Lektüre für zwischendurch ist.

*Rezensionsexemplar

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