Autor/in: Shivaun Plozza
Verlag: Carlsen
Genre: Jugendbuch
ISBN: 978-3-551-58412-0
Seitenzahl: 368
Preis: 18,00€ [D]
INHALT:
Eine gelungene Organtransplantation nach einer schweren Krankheit heißt noch lange nicht, dass danach alles gut ist. Wer bin ich jetzt? Was will ich vom Leben, wenn ich endlich wieder normal leben kann? Wie gehe ich mit Eltern, Geschwistern und Freunden um und wie mit dem Wissen bzw. dem Nichtwissen, wer mein Spender ist oder war?
Wer auf der Suche nach einem Buch ist, das eine sehr emotionale, komplizierte und beeindruckende Geschichte über das Leben eines Mädchens erzählt, gleichzeitig aber dennoch lustig, leicht und mutmachend ist, sollte sich „Mein geliehenes Herz“ von Shivaun Plozza unbedingt mal genauer anschauen. Der Einstieg in das Buch ist mir zwar leider nicht so leicht gefallen, da ich den Schreibstil der Autorin anfangs etwas gewöhnungsbedürtig fand und einige Zeit gebraucht habe, um mit ihm vertraut zu werden. Nach der Zeit kam das aber ganz von selbst, da mich die außergewöhnliche Handlung des Buches total mitreißen konnte. In dem Buch geht es um die 18-jährige Marlowe, die ich nicht nur für ihren total besonderen und schönen Namen, ihren Humor, ihre liebenswerte Art und ihre außergewöhnliche und urkomische Familie bewundert habe, sondern auch für ihren Mut, den sie im Laufe der Geschichte immer wieder an den Tag gelegt hat. Marlowes Mutter ist eine kleine Ökotante, die einen veganen Laden führt und sich ständig mit dem Metzger von nebenan und seinem Sohn, der gleichzeitig auch sein Lehrling ist und Marlowe irgendwie mit seiner uncharmanten Art total verzaubert, anlegt. Dadurch ist es für Marlowe auch sehr schwierig sich ihre Gefühle für Leo einzugestehen, weil ihre Eltern und auch sie auf Kriegsfuß zueinander stehen. Und dann ist da auch noch Marlowes kleiner Bruder Pip, der alles dafür tun würde, um seine Schwester glücklich zu machen und der wohl zu den kreativsten Jungen überhaupt zählt, da er jeden Tag in eine andere Rolle schlüpft und immer mit einem Kostüm aufzufinden ist. Neben dieser sehr ungewöhnlichen, sehr liebenswerten aber dennoch oftmals auch anstrengenden Familie hat Marlowe aber auch noch mit anderen Problemen zu kämpfen, denn seitdem sie ihr neues Herz bekommen hat ist schon einige Zeit vergangen und sie möchte undbedingt die Familie des Spenders ausfindig machen, um zu erfahren, um welchen Menschen es sich bei ihrem Spender gehandelt hat und was ihn ausgemacht hat. Außerdem möchte sie sich gerne bei der Familie für das größte Geschenk, das man ihr jemals hätte machen können, bedanken und ihr Beileid aussprechen. Doch all diese Dinge sind schwer auszuführen, wenn die Familie des Spenders alle Versuche mit ihnen Kontakt auf zu nehmen, nicht wahrnehmen und ihr am Ende sogar ein Verbot erteilen, ihnen weitere Briefe zukommen zu lassen. Also muss sich Marlowe selbst auf die Suche machen und stößt dabei schließlich auf die Schwester ihres Spenders. Zusätzlich zu dem Dilemma, das aufgrund der Tatsache, dass die Familie keinen Kontakt wollte, vorprogrammiert ist, fällt es Marlowe auch sehr schwer sich und ihren Körper nach der Transplantation so zu akzeptieren wie sie/er ist und ihr bereitet auch die Schule ein wenig Sorgen, da ihr nach der schweren Zeit kein*e einzige*r Freund*in geblieben ist.
Mir
hat die Handlung des Buches unheimlich gut gefallen und das Buch war
einfach mal ein ganz anderes Jugendbuch, als man es sonst kennt. Ich
hatte wirklich oft etwas zu lachen und ebenfalls anders wie in
normalen Jugendbüchern, gab es in dieser Geschichte trotz viel Humor
auch recht viel Tiefgang und Material, das zum Nachdenken angeregt
hat. Trotz dessen, dass ich das Buch als berührend beschreiben
würde, hätte es meiner Meinung nach noch ein klein wenig
emotionaler seien können, da die Autorin, wie ich finde, die Gefühle
aller Charaktere, aber vor allem die Emotionen von Marlowe meistens
nicht so gut charakterisiert hat. Alles in allem mochte ich das Buch
aber wirklich unheimlich gerne und es konnte mir viele neue Seiten
über Organspenden und Organtransplantationen aufzeigen, die ich
vorher noch nicht kannte.
FAZIT:
Eine ganz klare Empfehlung meiner
Seits an alle, die sich auch näher mit dem Thema auseinandersetzen
bzw. beschäftigen möchten und nebenbei noch eine Prise Humor und
Außergewöhnlichkeit suchen.