Rezension: Someone New
Titel: Someone New
Autor/in: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Ausgabeform: Hardcover, Taschenbuch
ISBN: 978-3-7363-0829-9
Seitenanzahl: 544
Preis: 18,00€ [D]; 12,90€ [D]
Klappentext:
Als
Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es
ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen
Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich deswegen, vor allem
weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die
Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch seine undurchdringliche
Art fasziniert Micah, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen.
Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle
Menschen auf Abstand hält, denn er hat ein Geheimnis – ein
Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern
könnte...
Inhalt:
Micahs Leben steht momentan total auf dem Kopf. Nachdem ihr Bruder Adrian von ihren Eltern rausgeschmissen wird, lernt sie Julian bei einer Veranstaltung ihrer Eltern kennen. Doch als Micahs Mutter die beiden in einer heiklen Situation überrascht, verliert Julian ihretwegen seinen Job. Nach ihrer Begegnung muss Micah immer wieder an Julian denken und als sie dann schließlich Nachbarn werden, steht eins fest: Sie können sich nicht länger aus dem Weg gehen...
Meine Meinung:
Seitdem ich wusste, dass "Someone New" erscheinen wird, habe ich auf den Tag der Veröffentlichung hingefiebert, denn auf allen Social Media Kanälen hat man schon im Voraus lesen können, dass dieses Buch etwas ganz Besonderes sein soll und sich mit, wie ich auch finde, sehr wichtigen Themen befasst. Leider konnte mich "Someone New" aber nicht wirklich so überzeugen, wie ich es mir erhofft habe. Warum, könnt ihr nun in meiner Rezension erfahren.
Die Protagonistin Micah war mir auf Anhieb sympathisch. Sie erzählt uns die Geschichte aus ihrer Sicht und ist ein sehr lustiger, liebevoller und toleranter Mensch. Das einzige, dass mich etwas an ihr gestört hat war, dass sie ständig rumgemeckert hat und aber trotzdem nichts an ihrer Situation geändert hat. Mit den Charakteren um Micah herum hatte ich allerdings so meine Probleme. Das lag aber größtenteils nicht an ihnen selbst, sondern an den Konstellationen. Ich vermute, so gut wie jeder weiß, dass es in "Someone New" vorallem um Toleranz und Akzeptanz geht. Das finde ich total toll, weil solche Themen sonst oft stillgeschwiegen oder schlecht gemacht werden. Allerdings war es in diesem Buch zu viel des Guten. Für mich wirkte alles sehr aufgezwängt und unrealistisch. Außerdem hatte ich während des Lesens das Gefühl, die Autorin hat versucht, so viel Vielfältigkeit wie nur möglich in diese Geschichte zu packen. Insgesamt wurde auf vier "untypische" Dinge aufmerksam gemacht. Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen, sich auf eine Sache zu fixieren, aber dafür mehr und ausführlicher darauf einzugehen.
Adrian, also der Bruder von Micah, spielt in der Geschichte auch eine ziemlich große Rolle. Mit ihm bin ich leider auch nicht so recht warm geworden. Trotz dessen, dass er wirklich viel durchmachen musste und den Hass von Micahs Eltern absolut nicht verdient hat, wirkte er auf mich ziemlich egoistisch im Bezug auf Micah, die mit dem Ganzen überhaupt nichts zu tun hatte.
Der Charakter der mir persönlich am Besten gefallen hat, war Julian. Er war immer sehr hilfsbereit, nett, wenn auch etwas verschlossen und selbstständig, obwohl er ein großes Geheimnis mit sich rumschleppt.
Die Idee hinter dem Buch hat mir von Anfang an gefallen und ich war sehr gespannt auf die Umsetzung. Die Themen, die in dem Buch angesprochen werden sind auch unheimlich wichtig, aber wie ich oben bereits erwähnt habe, war mir das Alles etwas too much und wenn wirklich so viele wichtige Themen erwähnt werden, sollte man wenigstens etwas genauer auf sie eingehen.
Die Story an sich hat mir gut gefallen, dennoch war sie sehr in die Länge gezogen und es ist im ersten Teil nicht wirklich was passiert und gegen Ende kam dann alles Schlag auf Schlag. Mit dem Ende an sich habe ich überhaupt nicht gerechnet. Es war ein großer Überraschungs-Effekt da, allerdings leider wieder nicht im positiven Sinn. An sich, fand ich das Ende wirklich Bombe, weil sich Laura Kneidl viele Gedanken gemacht hat und das hat man auch gemerkt, allerdings hat es für mich einfach nicht in die Geschichte gepasst.
Wäre man nur auf Adrians oder Julians Geschichte eingegangen, wäre das Buch für mich perfekt gewesen. So zusammen war es in meinen Augen aber einfach ein zu großer Zufall und nicht stimmig.
"Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Und ich hinterfrage alles, was ich sage und tue. Aber nicht mit dir."
Nun komme ich aber zu zwei Dingen, die mir wirklich gut gefallen haben. Zum einen war das Laura Kneidls Schreibstyl. Bisher habe ich noch keines ihrer Werke gelesen und war von der Leichtigkeit und Flüssigkeit ihrer Worte überrascht. Deshalb hatte ich, trotz der vielen Kritikpunkte, immer Lust weiter zu lesen und die Seiten sind nur so geflogen.
Außerdem ist die Gestaltung des Covers und der Bilder einfach der Wahnsinn! Ich habe mir die signierte Hardcover-Edition vorbestellt und in dieser sind wunderschöne Zeichnungen von Micah und Julian zu finden.
"Wenn ich bei dir bin, kann ich ganz ich selbst sein."
Ich hatte mir erhofft, dass "Someone New" zu meinen Jahreshighlights zählen wird, dem ist aber leider nicht so. Ich finde es aber trotzdem wahnsinnig mutig und toll von der Autorin, dass sie sich mit so wichtigen und ernsten Themen auseinandergesetzt hat. Ich freue mich dennoch sehr auf Band 2 ("Someone New" ist der erste Teil einer Trilogie, die Teile können aber auch unabhängig voneinander gelesen werden)! Das Buch erhält 2,5-3/5 Blumen von mir.
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