Rezension: Mein geliehenes Herz

by - April 03, 2020

Titel: Mein geliehenes Herz
Autor/in: Shivaun Plozza
Verlag: Carlsen
Genre: Jugendbuch
ISBN: 978-3-551-58412-0
Seitenzahl: 368
Preis: 18,00€ [D]

INHALT: 
Marlowe hat ein neues Herz bekommen und eigentlich sollte jetzt alles gut sein. Doch die Frage, wem sie das zu verdanken hat, lässt sie nicht los. Und so macht Marlowe sich auf die Suche nach der Familie ihres Spenders und findet schließlich seine Schwester. Die beiden freunden sich an, doch Marlowe verschweigt, wer sie wirklich ist. Je länger sie schweigt, desto schwieriger wird es, die Wahrheit zu sagen. Und dann ist da noch Leo von nebenan, der ihr Herz aus einem ganz anderen Grund zum Stolpern bringt.

Eine gelungene Organtransplantation nach einer schweren Krankheit heißt noch lange nicht, dass danach alles gut ist. Wer bin ich jetzt? Was will ich vom Leben, wenn ich endlich wieder normal leben kann? Wie gehe ich mit Eltern, Geschwistern und Freunden um und wie mit dem Wissen bzw. dem Nichtwissen, wer mein Spender ist oder war?  


MEINE MEINUNG:
Wer auf der Suche nach einem Buch ist, das eine sehr emotionale, komplizierte und beeindruckende Geschichte über das Leben eines Mädchens erzählt, gleichzeitig aber dennoch lustig, leicht und mutmachend ist, sollte sich „Mein geliehenes Herz“ von Shivaun Plozza unbedingt mal genauer anschauen. Der Einstieg in das Buch ist mir zwar leider nicht so leicht gefallen, da ich den Schreibstil der Autorin anfangs etwas gewöhnungsbedürtig fand und einige Zeit gebraucht habe, um mit ihm vertraut zu werden. Nach der Zeit kam das aber ganz von selbst, da mich die außergewöhnliche Handlung des Buches total mitreißen konnte. In dem Buch geht es um die 18-jährige Marlowe, die ich nicht nur für ihren total besonderen und schönen Namen, ihren Humor, ihre liebenswerte Art und ihre außergewöhnliche und urkomische Familie bewundert habe, sondern auch für ihren Mut, den sie im Laufe der Geschichte immer wieder an den Tag gelegt hat. Marlowes Mutter ist eine kleine Ökotante, die einen veganen Laden führt und sich ständig mit dem Metzger von nebenan und seinem Sohn, der gleichzeitig auch sein Lehrling ist und Marlowe irgendwie mit seiner uncharmanten Art total verzaubert, anlegt. Dadurch ist es für Marlowe auch sehr schwierig sich ihre Gefühle für Leo einzugestehen, weil ihre Eltern und auch sie auf Kriegsfuß zueinander stehen. Und dann ist da auch noch Marlowes kleiner Bruder Pip, der alles dafür tun würde, um seine Schwester glücklich zu machen und der wohl zu den kreativsten Jungen überhaupt zählt, da er jeden Tag in eine andere Rolle schlüpft und immer mit einem Kostüm aufzufinden ist. Neben dieser sehr ungewöhnlichen, sehr liebenswerten aber dennoch oftmals auch anstrengenden Familie hat Marlowe aber auch noch mit anderen Problemen zu kämpfen, denn seitdem sie ihr neues Herz bekommen hat ist schon einige Zeit vergangen und sie möchte undbedingt die Familie des Spenders ausfindig machen, um zu erfahren, um welchen Menschen es sich bei ihrem Spender gehandelt hat und was ihn ausgemacht hat. Außerdem möchte sie sich gerne bei der Familie für das größte Geschenk, das man ihr jemals hätte machen können, bedanken und ihr Beileid aussprechen. Doch all diese Dinge sind schwer auszuführen, wenn die Familie des Spenders alle Versuche mit ihnen Kontakt auf zu nehmen, nicht wahrnehmen und ihr am Ende sogar ein Verbot erteilen, ihnen weitere Briefe zukommen zu lassen. Also muss sich Marlowe selbst auf die Suche machen und stößt dabei schließlich auf die Schwester ihres Spenders. Zusätzlich zu dem Dilemma, das aufgrund der Tatsache, dass die Familie keinen Kontakt wollte, vorprogrammiert ist, fällt es Marlowe auch sehr schwer sich und ihren Körper nach der Transplantation so zu akzeptieren wie sie/er ist und ihr bereitet auch die Schule ein wenig Sorgen, da ihr nach der schweren Zeit kein*e einzige*r Freund*in geblieben ist.



Mir hat die Handlung des Buches unheimlich gut gefallen und das Buch war einfach mal ein ganz anderes Jugendbuch, als man es sonst kennt. Ich hatte wirklich oft etwas zu lachen und ebenfalls anders wie in normalen Jugendbüchern, gab es in dieser Geschichte trotz viel Humor auch recht viel Tiefgang und Material, das zum Nachdenken angeregt hat. Trotz dessen, dass ich das Buch als berührend beschreiben würde, hätte es meiner Meinung nach noch ein klein wenig emotionaler seien können, da die Autorin, wie ich finde, die Gefühle aller Charaktere, aber vor allem die Emotionen von Marlowe meistens nicht so gut charakterisiert hat. Alles in allem mochte ich das Buch aber wirklich unheimlich gerne und es konnte mir viele neue Seiten über Organspenden und Organtransplantationen aufzeigen, die ich vorher noch nicht kannte.



FAZIT:
Eine ganz klare Empfehlung meiner Seits an alle, die sich auch näher mit dem Thema auseinandersetzen bzw. beschäftigen möchten und nebenbei noch eine Prise Humor und Außergewöhnlichkeit suchen.

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1 comments

  1. Das Buch ist mir im Netz schon das eine oder andere Mal über den Weg gelaufen. Danke für deine Rezension. ich bin noch immer hin und hergerissen, ob ich es kaufen soll oder nicht!

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